Liebe Freunde und Förderer des Kaspar-Hauser-Forschungskreises!
Nun haben wir vom 11. bis 13. März 2017 in Berlin auf Einladung des Karl-König-Instituts unsere Arbeit begonnen und können mit Freude sagen, dass der Forschungskreis jetzt tatsächlich aus der Taufe gehoben werden konnte. Wir möchten uns sehr herzlich bedanken für Ihr Interesse an unserem Wirken bezüglich Kaspar Hauser und für Ihre freundliche Unterstützung, durch die eine konstruktive zukünftige Arbeit überhaupt erst möglich gemacht wird. Vielen Dank!
Die ersten 15 von etwa 45 Kisten sind nun in Berlin angekommen und wir konnten beginnen, die Schriften zu ordnen und zu indexieren. Denn dies wird ja nun eine erste, große Arbeit sein: Schritt fürSchritt eine Bestandsaufnahme vorzunehmen, um dadurch den Nachlass zu einem zukünftigen Archivformen zu können. Die ersten fünf Kisten sind in dieser Weise erarbeitet worden. Was wir vorgefunden haben ist unter anderem eine große Anzahl an Manuskripten und Typoskripten von Hermann Pies, Materialien, die in seine großen Werke eingegangen sind. Und doch ist das eine oder andere Blatt bereits gesichtet worden, das wir nun abgleichen müssen mit den bestehenden Veröffentlichungen, denn durchaus kann es sein, bereits unveröffentlichtes Material vorgefunden zuhaben. Darüber hinaus gibt es auch schon einige besondere Funde, wie z.B. die Original-Bekanntgabe des Großherzogs Karl von der Geburt des gesunden Erbprinzen am 29. September 1812, ein schönes Dokument - aber auch das Faksimile des Auftauchbriefes von 1828, dessen Original ja verlorengegangen war. Auch liegen einige Briefe von Jakob Wassermann vor, die er an Hermann Pies gesandt hatte. Dieser Kontakt war ja entscheidend für die intensive Lebensaufgabe, die Pies in KasparHauser hat finden können.
Ein wichtiges Zitat, das unsere Arbeit begleitet hat, war das Goethe-Wort:
Wär nicht das Auge sonnenhaft,
die Sonne könnt es nie erblicken
Diese Weisheit ist eben gerade auch für jeden Forschenden von eigentlicher Bedeutung. Denn um zu einer tatsächlich qualitativen Forschung zu gelangen, bedarf es in dem Forschenden einer „Verwandtschaft“, einer „Wesensverwandtschaft“ mit dem zu Erforschenden, denn sonst bliebe jaletzten Endes alles Makulatur. Dies haben wir uns zur Aufgabe gemacht!
Am 12. März konnte dann mit dem öffentlichen Vortrag:
Kaspar Hauser – das zeitlose Mysterium
ein Ausrufezeichen gesetzt werden, um die große Bedeutung des Kindes von Europa für unsere wie auch für die kommende Zeit ins Bewusstsein zu heben. Diese Veranstaltung finden Sie auf unserer stets aktualisierten, wachsenden Webseite vor, sodass Sie den Worten lauschen können.
Am Montag den 13. März war dann der Forschungskreis eingeladen worden, an der Sitzung des Vorstandes und der Mitgliederversammlung des Karl-König-Institutes teilzunehmen, sodass ein gegenseitiges Kennenlernen ermöglicht wurde.
Von großer Bedeutung für uns ist die Bewahrung der Kontinuität bezüglich der Kaspar-Hauser- Forschung. Erst standen die großen Zeitgenossen Kaspar Hausers für dessen Wahrhaftigkeit ein, allen voran Anselm Ritter von Feuerbach und Friedrich Daumer. Dann folgte das so wichtige künstlerische Wirken Jakob Wassermanns, das direkt zu Hermann Pies führte, dessen Nachlass ja dann 1983 an Johannes Mayer übergegangen war und sich nun in unseren Händen befindet. Dieses bewahrende, durchtragende Element ist von hoher Wichtigkeit, ist gerade Kaspar Hauser selbst ja als ein bedeutsamer Bewahrer zu erkennen, der Größtes aufrecht erhalten konnte.
Wir werden im März nächsten Jahres eine weitere, dann bereits größere Veranstaltung in Berlin abhalten, wozu wir Sie dann gerne persönlich einladen werden, um direkt auch Einsicht haben zu können in die bis dahin erarbeiteten Unterlagen. Den genauen Termin geben wir früh genug bekannt.
So grüßen wir Sie herzlich, nochmals in großer Dankbarkeit!
Ihr
Kaspar Hauser Forschungskreis